auch bekannt als Theodor von Lettow

Gemeinsame Notiz

auch bekannt als Theodor von Lettow

Die Geschichte Meines Lebens Herbert Burzlaff ?(http://www.burzlaff-familie.de/imwinter1.htm)?

Im Winter ist der Pommer noch dommer als im Sommer

Falls vorstehender Spottvers zutrifft, muss ich mich mit dieserNiederschrift beeilen, zumal der Winter meines Lebens wohl schon begonnenhat.

Am 28.02. 1905 bin ich in der Bartherstr.11 in Stralsund geboren. Durchdiese Straße fuhr damals und noch viele Jahre hindurch die Kleinbahn mitPfeifen und Läuten.

Petroleumlampen und Bratäpfel

Wenn man den heutigen Maßstab der Wohlstandsgesellschaft anlegt, müssteman die Lebensverhältnisse in unserer Familie als recht bescheidenbezeichnen. Das hat aber niemand so empfunden. Ganz allgemein ging esschlichter zu, doch war die Zufriedenheit größer. So wurde ich in einemauf 2 Stühle gestellten Wäschekorb groß und wurde mangels einesKinderwagens getragen was ja heute wieder "in" ist. Erst als ich gehenkonnte, wurde eine Sportkarre angeschafft. Zur Beleuchtung dientenPetroleum- und Gaslampen sowie Kerzen. Erst 1914, als ich 9 Jahre altwar, erhielten wir elektrisches Licht. Der einzige Wasserhahn in derWohnung lieferte nur kaltes Wasser. Wir hatten kein Telefon; Radio undFernsehen waren noch nicht erfunden. Die Heizung erfolgte durch schönegroße Kachelöfen, in deren "Röhren" Bratäpfel schmorten und einenunvergesslichen Duft verbreiteten.

Schülerpension in Stralsund

Meine Eltern hatten in ihrer 9-Zimmer-Wohnung eine Pension für Schüler,deren Eltern auf Rügen wohnten ?(Gutsbesitzer, Pastoren, Apothekerusw.)?. Mit all diesen fast gleichaltrigen Schülern des Gymnasiums binich wie mit Brüdern aufgewachsen. Obwohl ich keine Geschwister hatte, warich praktisch kein Einzelkind. Die Hauptarbeit mit uns hatte meine Mutterunterstützt von meiner Großmutter und einer Hausgehilfin

Oft habe ich es als Kind bedauert, dass meine beiden Großväter schon vormeiner Geburt gestorben waren. Der Dorfschullehrer Karl Burzlaff ist 1885im Alter von nur 41 Jahren an Lungenentzündung gestorben. Der Bauer undMüller Karl Johanning wurde 53 Jahre alt. Sein Tod 1897 war eineSpätfolge seiner Teilnahme am Krieg gegen Frankreich 1870/1871.

Ungewöhnliche Namensänderung?

In manchen Familien endeckt man beim Forschen nach Vorfahren einenFehltritt, ein uneheliches Kind. In anderen Fällen gehören zu den AhnenAngehörige des Adels. In der Linie meiner Mutter, den Johannings kommtbeides in einer Frau zusammen: Meiner UrUrgroßmutter Anna CharlotteAmalie von Lettow geborene von Rehbinder. Sie hat 1810 einen Sohnbekommen, der, weil er unehelich war ihren Mädchennamen Rehbinder erhieltund Johann Ludwig Heinrich Theodor mit Vornamne hieß. In seinerHeiratsurkunde vom 05.12.1843 werden alle seine 4 Vornamen aufgeführt,nur der Familienname in "Johanning" geändert. Meine unbewiesene Vermutungist, dass ihr Mann, der Generalmajor von Lettow aus verständlichenGründen die Namensänderung des unehelichen Sohnes seiner Frau bewirkt hat.

Doch nun zu meinen Eltern:

Mein Vater Alfred Burzlaff war Turn- und Gesanglehrer am humanistischenGymansium in Stralsund. Über ihn habe ich für das jährlich herausgegebnenBlatt der früheren Gymnasiasten einen Beitrag verfasst. Diesen lege ichbei, um mich nicht zu wiederholen.

Meine Mutter Louise geb. Johanning war mit 7 Geschwistern auf derWockniner Mühle groß geworden. Diese Wassermühöe lag idyllisch an einemkleinen Fluß, der Stüdnitz. Ein ansehnlicher Bauernhof gehörte dazu. AlleGebäude sind 1945 von den Polen dem Erdboden gleich gemacht worden. Mitbewundernswerter Kraft hat meine Großmutter nach dem Tod ihres Mannesihre 8 Kinder großgezogen. Meine Mutter sagte, wenn sie über die Zahlihrer Geschwister sprach, scherzhaft, sie seien 2 und 1/2 Dutzendgewesen. Ihren Sinn für humorvolle Wortspiele habe ich wohl geerbt.

Meine Großmutter, etwas ganz besonderes

Zusammen mit uns lebte meine Großmutter väterlicherseits Adeline Burzlaffgeb. Glende. Sie war, wie schon erwähnt früh verwitwet. Von Ihren 4Kindern lebte nur noch mein Vater. Meine Oma hat mich zusammen mit meinenEltern großgezogen. In gewisser Weise war meine Großmutter ein Unikum.Oft ließ sie sich von meiner Mutter morgens in ein eiskaltes Badetuchwicklen. Täglich machte sie mit ihrer Freundin, Frau Pastor Simon, einenausgedehnten Spaziergang. Abschließend hier folgende Notiz aus der anihrem 90. Geburtstag, am 21.07.1941 erschienenen Stralsunder Zeitung

According to Herbert Johanning, his great grandson, the grave read:"Theodor von Lettow gennant Johanning", i.e. "Theodor von Lettow, namedJohanning" According to Margarete Preuß ?(Johanning)? the name Johanning wascompletely made up, from his name Johann The neighbor lady to the Max Corduans, Frau Kohlhase, said that Daddy wasthe von Lettow coachman.

Felicitas sagt: "Ingrid hat mich jetzt davon überzeugt, dass der Name doch HASS ist undnicht Hach. ?[erster Besitzer von dem Gut in Wocknin]?

Karl Friedrich August Johanning ist 1844 in Groß Reetz geboren.

Sein Vater Theodor Johanning hat das Land irgendwann zwischen 1865 und1869 erworben. Eingetragen in diesem Katasterauszug ist er 1869 alsEigentümer.

Rentier finde ich als Berufsangabe ziemlich überraschend. Ich hätte Baueroder Müller oder Mühlenbesitzer erwartet.

Rentier ist ein älteres nicht mehr gebräuchliches Wort und bedeutet lautDUDEN Fremdwörterlexikon: Jemand, der regelmäßiges EInkommen ausangelegtem Kapital oder Beträgen, die aufgrund von Rechtsansprüchengezahlt werden, bezieht.

Das Wort Rentier ist mit rentieren - Zins, Gewinn, Rendite bringen,einträglich sein, sich rentieren, sich lohnen - verwandt.

Auch das Wort Rentenfonds ?(Fonds, bei dem das Geld der Anleger in Renteninvestiert wird)? ist verwandt.

Das heute gebräuchliche Wort Rentner bedeutet alter Mensch, der eine -kleine - Rente ?(normalerweise aus der gesetzlichen Sozialversicherung)?bezieht. Pensionär dagegen ist einer, der eine - oft höhere - Pensionbezieht, z.B. ein früherer Staatsbeamter. Ältere Leute sagen also lieber,sie seien Pensionäre und nicht Rentner.

1869 gab es noch keine gesetzliche Sozialversicherung in Deutschland.Alte Bauern lebten normalerweise weiter auf dem Hof und bezogen denAltenteil - bekamen Wohnung und Lebensmittel von dem Nachfolger auf demHof. Eine Rente bezogen sie nicht. Das war selbst 100 Jahre später nochnicht anders.

Unser Theodor muss demnach wohlhabend gewesen sein und regelmäßigesEinkommen aus angelegtem Kapital bezogen haben oder aus anderen Gründenregelmäßige Geldzahlungen bezogen haben."

Felicitas sagt: "In der Sterbeurkunde des Standesamts Treten vom 3. Februar 1884 heißt es:

Vor dem unterzeichneten Standesbeamten erschien heute, der Persönlichkeitnach bekannt, der Mühlenbesitzer Carl Johanning, wohnhaft inWocknin-Mühle und zeigte an, dass der Altsitzer Theodor von Lettowgenannt Johanning, 73 Jahre, 2 Monate, 23 Tage alt, evangelischerReligion, wohnhaft in Wocknin Mühle, geboren zu Groß Reetz, verheiratetgewesen mit Johanna geborene Rattunde, Sohn des verstorbenenGeneral-Majors Carl, Ernst von Lettow und der Frau Amalie, Charlottegeborene von Rehbinder, letztere verstorben zu Pollnow, zu Wocknin-Mühleam zweiten Februar des Jahres tausend achthundert achtzig undviervormittags um zehndreiviertel Uhr verstorben sei."

Quelle: www.corduan.com

Vornamen Nachname Sosa Geburt Ort Tod Alter Ort Letzte Änderung
Johann Ludwig Heinrich Theodor Johanning
19. November 1810
213 Groß Reetz (Pommern)
0 2. Februar 1884
140 73 Wocknin (Mühle), Kreis Rummelsburg, Pommern
Nie
Vornamen Nachname Alter Vornamen Nachname Alter Heirat Ort Letzte Änderung
Medienobjekte
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Quellen
Titel Abkürzung Verfasser Veröffentlichung Personen Familien Medienobjekte Gemeinsame Notizen Letzte Änderung